fleischlin/meser – I JUST WANNA FUCKING DANCE oder Begeisterung und Protest
Uns interessiert, welche Bewegungen entstehen, wenn Menschen mit Systemen nicht einverstanden sind, sie aber keine Steine werfen wollen.
In Zeiten der internationalen Krisenstimmung nimmt Unmut, Frustration, Kritik und Abgrenzung eine zentrale Position in gegenwärtigen gesellschaftlich-kulturellen Diskursen ein. Wir glauben, dass das Spiel von Abgrenzung, von Gewalt und Gegengewalt in der Konsequenz nie zu Lösungen führt. “I just wanna fucking dance oder Begeisterung und Protest” ist ein Plädoyer gegen diese Todesspirale und für eine Form des Widerstands, der befürwortet und kreiert, anstatt verneint und vernichtet.
Der Tänzer Erdem Gündüz hatte sich am 18. Juni 2013 auf den Taksim-Platz gestellt und die Statue des Staatsgründers Atatürk angestarrt. Er stand einfach da, stundenlang. Diese einfache Aktion eines einzelnen Menschen hatte in dieser politischen Aufladung eine unglaubliche Kraft. Die ganze Welt redete von einem Mann, der mitten in den gewalttätigen Auseinandersetzungen einfach nur dasteht, dem “standing man”.
Es gibt zahllose Menschen, die mit ihrer körperlichen Präsenz – stehend, gehend, sitzend, hüpfend, tanzend – ihren Protest auf die Strassen tragen. Sie sind die Protagonist_innen in diesem Abend. Aus Dokuvideos extrahierten fleischlin/meser Bewegungssequenzen von Protestkundgebungen, sowie Ausschnitte von Reden, die sich kritisch und konstruktiv zu bestehenden Verhältnissen äussern. Diese Fragmente bilden die Basis für ihre Studie über das Nicht-Einverstandensein.
“I just wanna fucking dance oder Begeisterung und Protest” spielt mit Reduktion und Verausgabung, Stille, Lärm und Verzauberung und ist durchzogen von einem feinen Humor. Der Abend beginnt mit feinen Bewegungsstudien, mutiert in längere Bewegungssequenzen, geht über in eine feurige Rede an die Menschheit, wird kitschig und überbordend um dann plötzlich wieder ganz still zu werden. Wenn alle Tricks klappen, werden am Schluss Fische fliegen und das Publikum wird die Bühne stürmen, weil es dabeisein will bei Begeisterung und Protest.
“I just wanna fucking dance oder Begeisterung und Protest” ist ein Abend über das Potential von gewaltlosem Widerstand und ein Aufruf zu zivilem Ungehorsam.
Koproduktion Südpol Luzern, Gessnerallee Zürich, Kaserne Basel
Gefördert durch Stadt Luzern/FUKA Fonds, Kanton Luzern, Kanton Luzern Werkbeitrag, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Migros-Kulturprozent, Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern, Die Offene Gesellschaft
Dank an Schremo AG Emmen, TRL Fleischlin Sempach, Gomaka, Hedi Fleischlin, Labinot Rexhepi, Karina Grelowska & die Supernannys und dem Team vom Südpol für support in many ways.
TRAILER
SHOWS
Theater Rampe Stuttgart
Mittwoch, 7. Februar 2018, 20:00
Donnerstag, 8. Februar 2018, 20:00
Freitag, 9. Februar 2018, 20:00
Samstag, 10. Februar 2018, 20:00
Sophiensaele Berlin
Donnerstag, 23. März 2017, 19:30
Freitag, 24. März 2017, 19:30
Samstag, 25. März 2017, 19:30
Kaserne Basel
Dienstag, 14. Februar 2017, 20:00
Mittwoch, 15. Februar 2017, 20:00
Zeitgenössische Schweizer Tanztage Genf
Donnerstag, 2. Februar 2017, 20:00
Freitag, 3. Februar 2017, 22:00
Samstag, 4. Februar 2017, 19:00
Gessnerallee Zürich
Freitag, 18. November 2016,
Samstag, 19. November 2016,
Südpol Luzern
Donnerstag, 15. September 2016, Premiere
Freitag, 16. September 2016,
Samstag, 17. September 2016,
TEAM
Von und mit
Beatrice Fleischlin und Anja Meser
Sound
Martin Hofstetter
Kostüme
Lucia Fleischlin
Licht & Technische Leitung
David Nicolas Abad
Dramaturgische Beratung
Boris Nikitin
Bühnenbau
Timo Müller, Mario Suter, Timo Tresch
Produktionsleitung
Luisa Grass
Tour Management / Diffusion
Larissa Bizer